Unterstützen, fördern, aufklären
Die Stiftung Darmerkrankungen ist die Reaktion auf ein Phänomen der modernen Zivilisation: Chronisch entzündliche Darmerkrankungen (CED) sind auf dem Vormarsch. Vor allem in Industrieländern sind immer mehr Menschen weltweit von Morbus Crohn oder Colitis ulcerosa betroffen. Vom Mund über die Speiseröhre bis zum Magen und Darm: Die Erkrankungen sind geprägt von einer anhaltenden Entzündung des Verdauungstrakts.
Für Menschen mit CED ist die Erkrankung mit vielfältigen Belastungen und wesentlichen Einschränkungen der Lebensqualität verbunden. Hauptziele der Stiftung Darmerkrankungen sind die direkte Hilfe von Betroffenen sowie die Förderung von CED Forschung und Aufklärung.
Stipendiatenbroschüre 2019
International renommierte Mediziner im Bereich der Entzündungsforschung wie auch private Stifter und engagierte Unternehmen haben sich mit der Gründung und Förderung der Stiftung Darmerkrankungen der Herausforderung dieses Zivilisationsphänomens angenommen.
Mit drei wichtigen Aufgaben hat die Stiftung im Jahr 2007 ihre Tätigkeit aufgenommen: Junge Menschen mit Morbus Crohn und Colitis ulcerosa mittels Ausbildungsstipendien zu unterstützen, die Ursachenforschung und Therapieentwicklung im Bereich CED voranzutreiben und öffentliche Aufklärung zu den wenig bekannten Krankheitsbildern zu leisten und damit zur Entstigmatisierung beizutragen.
Ausbildungsstipendien
Viele junge Menschen sind von Morbus Crohn und Colitis ulcerosa betroffen. Damit fällt die Erkrankung auch in eine Lebensphase, in der der Grundstein für den beruflichen Werdegang gelegt wird.
Die beruflichen Ziele mit einer CED zu erreichen, ist oft eine Herausforderung und erfordert ein besonders hohes Maß an Engagement, Kraft und Durchhaltewillen. Mit Stipendien für die berufliche Aus- und Weiterbildung unterstützt die Stiftung Darmerkrankungen diese jungen Menschen dabei, ihre Ziele zu verwirklichen.
Forschungsförderung
2007 wurde die Entzündungsforschung von der Bundesregierung und der Deutschen Forschungsgemeinschaft zu einem der Forschungsschwerpunkte Deutschlands bestimmt. In den letzten Jahren konnten zudem wichtige Erkenntnisse auf diesem Gebiet gesammelt werden, die sowohl die Ursachen weiter entschlüsseln als auch einen entscheidenden Beitrag zur Entwicklung innovativer Therapien leisten.
Diese Forschungsbestrebungen unterstützt die Stiftung Darmerkrankungen, damit die medizinische Versorgung von Menschen mit CED weiter optimiert werden kann. Dafür vergibt sie Stipendien an Wissenschaftler, die innovative Forschungsprojekte konzipiert haben.
Öffentliche Aufmerksamkeit
Was sich hinter den Erkrankungen Morbus Crohn und Colitis ulcerosa verbirgt und mit welchen Konsequenzen sie für die Betroffenen verbunden sind, ist in der Öffentlichkeit wenig bekannt. Beruf, Freizeit oder Beziehung – fast jeder Lebensbereich kann durch die Erkrankung beeinträchtigt werden.
Tabuisierte Beschwerden und die Ungewissheit, wann es zum nächsten Schub kommt, stellen eine große Belastung dar. Daher ist es ein wichtiges weiteres Ziel der Stiftung Darmerkrankungen, das Verständnis und die Kenntnisse zu CED in der Öffentlichkeit zu erhöhen und auf die Belange der Betroffenen aufmerksam zu machen.
Die Organisation der Stiftung Darmerkrankungen
Die Organisation der Stiftung Darmerkrankungen Die Stiftung Darmerkrankungen wurde 2007 in Hamburg gegründet. Die Initiatoren sind international renommierte Entzündungsmediziner und Wissenschaftler. Die Stiftung wird von Stiftungsvorstand Prof. Dr. Tanja Kühbacher und dem Stiftungsrat unter dem Vorsitz von Stiftungsgründer Prof. Dr. Stefan Schreiber ehrenamtlich geführt. Das Kuratorium der Stiftung mit namhaften Vertretern aus verschiedenen gesellschaftlichen Bereichen unterstützt darüber hinaus, z. B. bei der Auswahl der Stipendiaten.
Prof. Dr. Tanja Kühbacher
Prof. Dr. Tanja Kühbacher
... ist ehrenamtlicher Stiftungsvorstand. Die Fachärztin für Innere Medizin und Gastroenterologie ist seit Oktober 2019 Chefärztin der Klinik für Innere Medizin, Diabetologie, Gastroenterologie, Tumormedizin und Palliativmedizin an der medius Klinik Nürtingen. Zuvor arbeitete sie ab Oktober 2012 als Chefärztin für Innere Medizin mit Schwerpunkt Gastroenterologie am Asklepios Westklinikum in Hamburg. Ab 1998 war sie am Universitätsklinikum Schleswig-Holstein tätig und forscht überdies am Kieler Institut für Klinische Molekularbiologie zu chronisch entzündlichen Darmerkrankungen.
„Chronisch entzündliche Darmerkrankungen führen immer wieder zu Auszeiten in Schule, Ausbildung, Studium oder Beruf. Dennoch lassen sich viele der jungen Betroffenen von der Krankheit nicht demotivieren. Sie legen erstaunlich viel Energie an den Tag. Diese beeindruckenden Menschen möchten wir bestärken und in ihrer Entwicklung unterstützen.“
Prof. Dr. Stefan Schreiber
Prof. Dr. Stefan Schreiber
... ist ehrenamtlicher Vorsitzender des Stiftungsrats und Gründer der Stiftung. Seit 2009 ist er Direktor der Klinik für Innere Medizin I am Universitätsklinikum Schleswig-Holstein am Campus Kiel. Für die Etablierung einer optimalen Versorgung chronisch kranker Menschen hat der Facharzt für Innere Medizin und Gastroenterologie in Kiel ein spezialisiertes „Zentrum für Entzündungsmedizin“ gegründet, zu dem die bundesweit renommierte Ambulanz für chronisch entzündliche Darmerkrankungen gehört. Als einer der Direktoren des Kieler Instituts für Klinische Molekularbiologie leitet er mehrere vom Bundesforschungsministerium geförderte Forschungsverbünde, u.a. als Wissenschaftlicher Sprecher das Exzellenzcluster „Präzisionsmedizin für chronische Entzündungserkrankungen“. Für seine Forschungstätigkeit erhielt er verschiedene Auszeichnungen.
„Wir haben in den letzten Jahren einige Gene entschlüsseln können, die mit chronisch entzündlichen Darmerkrankungen im Zusammenhang stehen, diese Erkenntnisse sind ein wichtiger Fortschritt. Es ist jedoch weiteres Engagement in der Ursachenforschung notwendig, um die Auslöser und zunehmende Verbreitung von Morbus Crohn und Colitis ulcerosa weiter aufzuklären. Dafür setzt sich die Stiftung Darmerkrankungen ein.“
Hans-Ulrich Behr
Hans-Ulrich Behr
... ist ehrenamtliches Mitglied des Stiftungsrats. Der Hamburger Rechtsanwalt und Steuerberater arbeitet im Stiftungs- und Steuerstiftungsrecht.
Detlev Niemeyer
Detlev Niemeyer
... ist ehrenamtliches Mitglied des Stiftungsrats. Als Rechtsanwalt ist er in Hamburg und Salzhausen auf den Gebieten des Zivil- und Wirtschaftsrechts tätig.
Prof. Dr. Susanna Nikolaus
Prof. Dr. Susanna Nikolaus
... ist ehrenamtliches Mitglied des Stiftungsrats. Die Gastroenterologin ist Oberärztin an der Klinik für Innere Medizin I am Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Campus Kiel, und leitet am Kieler Exzellenzzentrum für Entzündungsmedizin den Bereich der chronisch entzündlichen Darmerkrankungen. Zudem forscht sie am Kieler Institut für Klinische Molekularbiologie zu chronisch entzündlichen Darmerkrankungen.
PD Dr. Bernd Bokemeyer
PD Dr. Bernd Bokemeyer
... ist niedergelassener Gastroenterologe in der Gastroenterologischen Gemeinschaftspraxis Minden, 1. Vorstandsvorsitzender des Kompetenznetzes Darmerkrankungen und Fachgruppenkoordinator der Fachgruppe CED im Berufsverband Niedergelassener Gastroenterologen Deutschland e. V.
„Die flächendeckend gute medizinische Versorgung von Menschen mit chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen in Deutschland ist ein wichtiges Ziel. Mit der Forschungsförderung leistet die Stiftung Darmerkrankungen einen wichtigen Beitrag dazu und gibt den jungen Patienten darüber hinaus mit den Ausbildungsstipendien die Chance, ihre beruflichen Ziele zu verwirklichen.“
Edgar Friedrich
Edgar Friedrich
... ist ehrenamtliches Mitglied des Kuratoriums. Er arbeitet als Rechtsanwalt und Notar in eigener Kanzlei in Schwarzenbek. Als Fachanwalt für Arbeitsrecht ist er vorrangig im Wirtschaftsrecht tätig.
„Jungen Menschen mit einer chronischen Erkrankung zu helfen, ihren eigenen Weg im Leben zu finden, halte ich für ein unterstützenswertes Anliegen.“
Birgit Kaltz
Birgit Kaltz
... ist stellvertretende Vorsitzende der Deutschen Morbus Crohn/Colitis ulcerosa Vereinigung DCCV e. V. und schwerpunktmäßig für den Bereich Forschung und Wissenschaft verantwortlich sowie für die Zusammenarbeit mit CED-Spezialisten und Fachgesellschaften. Selbst seit 37 Jahren an Colitis ulcerosa erkrankt, kennt sie die Höhen und Tiefen, die mit chronisch entzündlichen Darmerkrankungen verbunden sind, sehr gut.
„Im Kuratorium der Stiftung engagiere ich mich, weil die Ausbildungsstipendien eine sehr gute Unterstützung für junge CED-Betroffene sind, die es ihnen ermöglichen, die gesetzten Ausbildungsziele zu erreichen und die auch helfen, krankheitsbedingte Nachteile zu kompensieren. Wichtig finde ich zudem die Förderung von Studenten und jungen Wissenschaftlern, um sie für das Thema CED zu interessieren und sie zu motivieren, in diesem Bereich ihren wissenschaftlichen oder klinischen Schwerpunkt finden.“